Der Grande Dame begegnet

Vom Terroir des Weines

07. Juni 2021
Von: André Uhlig ⁄ Wassersommelier

Ich befinde mich auf dem Weg zu einem Wirksensorik-Seminar in der Röhn. Die Spargelzeit hat längst begonnen. Meine Route führt mich mitten durch Franken. Ich will ein paar Weingüter besuchen und vom Terroir der Silvanerrebe lernen - eine Weißweinsorte, die perfekt zum beliebten Wurzelgemüse passt.

Meinen ersten Halt mache ich in Würzburg, im Weingut am Stein. Ich folge der Ausschilderung und biege steil rechts von der Hauptstraße ab. Jetzt ist es nur noch ein kurzes Stück, bis ich an einem historischen Winzerhäuschen vorbei auf einem Plateau unterhalb der Weinberge angekommen bin. Ich stehe vor einem etwa 10 x 10 Meter großen, mit Eichenpfählen verkleideten gläsernen Kubus. Mir gefällt, wie die moderne Formsprache der Architektur mit dem Weinbau korrespondiert.

Ein warmer Tag im Mai, nach einem Regenschauer bewegt sich ein erfrischender Luftstrom über das Anwesen der Winzerfamilie Knoll. Ich schau mich um. Alles will wachsen.

Mich erwartet die Grande Dame unter den Silvanerreben. Seit ca. 50 Jahren gräbt sie sich tief in den Stettener Stein. Auf diese Weise nimmt sie deutlich mehr Mineralstoffe als jüngere Rebstöcke auf. Das gibt dem Wein eine klare Struktur und einen unverwechselbaren Charakter. Muschelkalk, der stellenweise von Lehm- und Tonschichten durchzogen ist, dominiert den Boden.

Würzburg: Weingut am Stein

Schon jetzt bin ich auf das Terroir des Weines gespannt. Kontinuierlich fliessen Zeit und Kraft in die biologisch-dynamische Bewirtschaftung des gesamten Weingutes. Kann sich das Ergebnis nach diesem Aufwand schmecken lassen?

Ein 2019er VINZ Alte Reben, Silvaner, trocken braucht ein Wasser, das mehr kann als nur den Gaumen zu neutralisieren.
Selbst Kenner sind mit unter überrascht, welche Auswirkungen eine Variation des Mineralwassers auf das Geschmackserlebnis ausübt. Das „falsche“ Wasser kann einen Wein flach und temperamentlos empfinden lassen bis hin zum Zerreißen der Weinstruktur führen.

Wie schön, wenn der Wein mit dem passenden Mineralwasser die Gelegenheit bekommt, seine sensorische Vielfalt in allen Facetten ausspielen zu können. So werden auch die Hände gewürdigt, die den Wein erst zu dem gemacht haben, was wir in solchen Momenten genießen dürfen.

„Eine Freude, das beharrliche Wachstum der Rebe förmlich schmecken zu können.“

Erstaunlich mit welcher Beständigkeit sich die alten Rebstöcke ihren Weg in die Tiefe bahnen. Wenn die Wärme im kargen Oberboden gespeichert wird und die Bodenstruktur des Muschelkalks sich nur schwer durchwurzeln lässt, dann zwingt es die Reben unter diesen Bedingungen ihre Wurzeln jedes Jahr tiefer auszubilden. Im Ergebnis können wir den stillen Tiefgang des Weines in der Mineralität, dem Terroir wahrnehmen.


Eine Freude, das beharrliche Wachstum förmlich schmecken zu können. Was für ein Wert, der in eine Flasche VINZ Alte Reben, Silvaner, trocken passt! Ein Silvaner, der seine Mineralität sehr konzentriert ausspielt und lange nachwirkt. Ein Wein, der mich unter anderem als Digestif begeistert. Silvaner ist jedoch nicht gleich Silvaner. Zum erntefrischen Spargel und jungen Kartoffeln ziehe ich den Würzburger Innere Leiste, Silvaner, trocken vor. Er passt perfekt zu diesem saisonalen Genuss.


Und wenn Sie sich an einem kulinarischen Highlight erfreuen wollen, das der substanziellen Aromatik der Alten Reben gerecht wird, reservieren Sie einen Tisch im Restaurant „REISERS“. Lassen Sie sich von Bernhard Reiser und seinem Team direkt im Weingut fränkisch kreativ bekochen. Oder lernen Sie den Sternekoch und seine Küchenkreationen in seiner Kochschule persönlich kennen. In jedem Fall erwartet Sie ein besonderes Erlebnis.

Weingut am Stein | Mittlerer Steinbergweg 5 |  97080 Würzburg

Eingängig nachempfinden
Ein Wein & Wasser-Pairing macht nicht nur neugierig, dieses Potenzial selbst zu erschmecken, nein, es überrascht, was dem Wein noch alles möglich ist. Diese geschmackliche Realität, Wein differenzierter und facettenreicher wahrzunehmen, kann im Rahmen meiner Wasser-Verkostungen eingängig nachempfunden werden.

Nachweise

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