Sensorischer Dreiklang

SodaStream/t Premium + Wasser News

23. Dezember 2024
Von: André Uhlig ⁄ Wassersommelier

Zürich: SodaStream Switzerland präsentiert seinen Premium Wassersprudler „Enso“ der Schweiz. Neben etlichen Gästen folge ich der Einladung an die Limmat. Rahel Knüsel, die jüngste Schweizer Wasser-Sommeliere, nimmt uns mit in die Wasser-Sensorik. Danach ereilt mich eine Nachricht, wie es um das Wasser der Schweiz steht. Nur das der Schweiz?

Drei Gläser werden gereicht: Mit der Begrüßung gibt es das Zürcher Leitungswasser vom „Enso SodaStream“ aufgesprudelt. Das zweite Glas wird gefüllt mit Eptinger Still, dem natürlichen Mineralwasser aus dem Kanton Basel-Landschaft, gefolgt vom ursprünglichen PASSUGER ALLEGRA ohne Kohlensäure aus dem Bündner Tiefengestein.

Sensorik live mit Rahel Knüsel

Mein sensorisches Fazit: Das Zürcher Leitungswasser mit Enso aufgesprudelt: milde Säure, mittlere Perlage, leicht bitterer Nachhall. Das Eptinger Still: anfängliche Süsse, glatte Textur, herber Ausklang. PASSUGER ALLEGRA ohne Kohlensäure: süss, weich, glatt, sanft herber Nachhall.

Drei Wässer - jedes anders im Geschmack.

André Uhlig | Wassersommelier

Beispielsweise könnte ein jedes dieser Wässer im Pairing mit Wein den nachfolgenden Rebensaft geschmacklich auf eine ganz eigene Weise betonen. Dies zu tun käme einem gustatorischen Spaziergang gleich. Auf kleinstem Raum ließen sich Wein und Wasser dreimal umfänglich entdecken.

Dem Geschmack auf der Spur

Während die Insights von Rahel Knüsel nachklingen, suche ich das Gespräch mit Daniel Kessler, Marketing Direktor SodaStream Schweiz. Was mir an seiner Präsentation gefiel, dass er den klassischen Verlauf unterbrach, den Edelstahlsprudler nahm und uns freimütig von seiner Passion erzählte.

Über Premium und Zukunft im Gespräch

Premium bedeutet für uns: hochwertige Materialien und ein minimalistisches Design.

Daniel Kessler
Marketing Direktor | SodaStream Schweiz

Erfreulich zu wissen, dass SodaStream an zeitgemäßen Lösungen arbeitet. Ich bin gespannt, welche Neuerungen die kommende Edition mit sich bringen wird. Sollte sich der Sprudlerhersteller neben seinen wirtschaftlichen Absichten noch an kommunalen Bemühungen zur Verbesserung des Trinkwassers beteiligen, hätte das Signalwirkung.

Wasser Neuigkeiten
Zürich an der Limmat

Oft frage ich mich, wie es um die Qualität eines jeden Wassers bestellt ist. Unerwartet erreicht mich nach dem Presse-Event eine ernüchternde Meldung. Das Bundesamt für Umwelt teilt mit, dass an allen 550 Orten der Schweiz im Grundwasser die PFAS Chemikalie TFA (Trifluoressigsäure) nachgewiesen wurde.

Viele Nachrichten sind mir zu laut und nicht nach meinem Geschmack.

André Uhlig | Wassersommelier

Keiner mag solche Meldungen hören. Zu schön war die Vorstellung vom ewig unbelasteten Hochgebirge. Wer hoffte nicht, dass das alpine Ökosystem die vom Profit getriebenen Folgen hätte ausgleichen können? Die Rechnung wurde ohne den Wirt gemacht. Wie bekommt man die Verantwortlichen an einen Tisch, damit sie nicht noch die Zeche prellen?

Tagesschau vom 04.12.2024 | SRF Schweizer Radio und Fernsehen

In Deutschland liegt seit April 2023 die neue Trinkwasserverordnung vor. Grenzwerte für PFAS wurden festgelegt. Bis April 2026 müssen die Trinkwasserversorger dafür Sorge tragen, dass diese und andere unliebsame Substanzen unterhalb der Grenzwerte bleiben. Wer garantiert bis dahin nachweislich die Unbedenklichkeit aus meinem Wasserhahn?

Als Sensoriker komme ich nicht zum Zug, weil sich die PFAS-Verbindungen nicht mit den Sinnen erkennen lassen. Man kann sie weder sehen noch riechen oder schmecken.

Sensorisch gesehen, stehe ich Schachmatt.

André Uhlig | Wassersommelier

PFAS-Verbindungen sind enorm beständig und agil. Aufgrund ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisend sowie chemisch und thermisch stabilen Eigenschaften kommen sie an etlichen Stellen unseres Alltages zur Anwendung.

Durch ihren Einsatz und die in Kauf genommenen Nebenwirkungen gelangen sie in die Atmosphäre. Mit jedem Niederschlag werden sie vom Erdboden und somit vom Wasser aufgenommen. Folglich ist „das Zeug“ auch in unserem Trinkwasser wiederzufinden.

Trinkwasserversorger stehen vor einer nie da gewesenen Herausforderung. Für die Aufbereitung belasteter Wässer entsteht ein höherer Aufwand als bisher. Wer stellt ausreichend finanzielle Mittel bereit, erarbeitet angemessene Maßnahmen und legt unbeirrt los, um die sogenannte Ewigkeitschemikalie in den Griff zu bekommen?

Ein Prozess, der umfängliches Umdenken und konsequentes Umhandeln braucht.

André Uhlig | Wassersommelier

Welche Maßnahmen sind erforderlich, um den Standard der Trinkwasserversorgung kontinuierlich zu gewährleisten? Angesichts der bedenklichen Beurteilung dieser Stoffgruppe empfehle ich, bei Bedarf eigenverantwortlich zu handeln.

Kann ich es mir leisten, auf die Erfahrungen „der Wasseraufbereiter“ zu verzichten? Firmen und Institute, die sich längst den komplexen Aufgaben im Kontext belasteter Umwelt gestellt haben. Menschen, die konstant nach Lösungen suchen.

Es braucht umfängliche und zeitnahe Lösungen.

André Uhlig | Wassersommelier

Habe ich Einfluss auf die Wasserqualität aus meinem Wasserhahn? Lohnt es sich an dieser Stelle selbst wirksam zu werden? Macht es einen Unterschied, der relevant wäre? Pauschal gesagt „nein“ im Detail betrachtet „ja“.

Ein bewährtes Filtermaterial, was Trinkwasserversorger nutzen, um Verunreinigungen auf feinstofflicher Ebene zu verringern, ist die Aktivkohle. Nicht verwunderlich, dass sich für den Hausgebrauch, die auf Aktivkohle basierte Wasserfiltration durchsetzen konnte. Auch hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen.

Die Wahl der Aktivkohle, das verwendete Rohmaterial sowie ihre Herstellung nehmen wesentlich Einfluss auf das Filterergebnis. Könnte die Verwendung eines Wasserfilters für Haus & Küche mit dazu beitragen, PFAS effizient zu reduzieren? Gibt es bereits heute Filterkartuschen, die nachweislich für diese Aufgabe geeignet wären?

Ich will es wissen und werde fündig.

André Uhlig | Wassersommelier

Wo und bei wem? Die Firmen hansgrohe Deutschland Vertriebs GmbH und FRANKE GmbH führen jeweils ein eigenes Wasserfiltersystem für die Küche. Beide beziehen ihren Aktivkohlefilter über den Filterhersteller ACLARIS GmbH aus der Schweiz.

v.l.n.r.: FRANKE Art.-Nr. 1330284026, hansgrohe Art.-Nr. 76814000, ACLARIS claroSWISS 170F

Die Entwickler der ACLARIS GmbH in Rebstein ließen ihren Aktivkohlefilter claroSWISS 170F durch das IWW Institut für Wasserforschung auf PFAS-Reduzierung testen. Die externe Prüfung aus Mühlheim an der Ruhr ergab beim kleinsten Modell der claroSWISS Filterflotte eine durchschnittliche PFAS-Reduktion von 90 %.

Wenn „die Kleine“ mit einem Innenvolumen von 0,9 Liter solches vermag, was wird ihrem „großen Bruder“ der claroSWISS 1500F mit der 5-fachen Menge von 4,4 Liter möglich sein? Auf der Suche nach Lösungen verschiedener Wasserprobleme begann der Hersteller vor 30 Jahren clevere Wasserfilter zu entwickeln. Innovationen, gefertigt in der Schweiz.

Gute Nachrichten, die mich zuversichtlich stimmen.

André Uhlig | Wassersommelier

Kontinuierlich setzen sie sich für eine der wichtigsten Ressource ein. Angefangen bei denen, die ungenießbares Wasser wieder genusstauglich und rein machen, bis hin zu jenen, die ursprüngliche Quellen bewahrend abfüllen oder jenen, wie z. B. arche noVa - Initiative für Menschen in Not e. V., die Wasser für die Ärmsten in Krisengebieten ausreichend und sicher zugänglich machen. Jeder von ihnen leistet einen unverzichtbaren Beitrag.

Füreinander.

Bildnachweise
Schweizer Winterlandschaften: Christine Hutter
Acker, Baumhang, Schilf, Wald: Ricardo Gomez Angel
Gras: Aaron Burden

Neben meiner Leidenschaft für natürliche Heil- und Mineralwässer teste ich seit über 20 Jahren die Vorzüge von Wasserfiltersystemen. Seit 2003 optimiere ich den Geschmack meines Leitungswassers, bevor ich Tee und Kaffee aufbrühe oder es für die Zubereitung von Speisen nutze. Lernen Sie Proben all jener Wässer kennen. Wenn Sie wollen mit mir oder mit einer/m Kollegin/Kollegen meiner Zunft.

Weiterführende Beiträge

Auf der Messe in Nürnberg und ...

Lebensmittel: Schmecken sollen sie, und gesund sein, sonst kommen sie kein zweites Mal zu Hause auf den Tisch! Aber wie bekomme ich heraus, ob mir das, was ich esse oder trinke, guttut? Nach Dr. Uwe Geier beeinflussen wirksensorische Eigenschaften von Lebensmitteln unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit erheblich. Im Interview teilt er seine Erfahrungen, die er mit Mineralwasser gemacht hat.

 

Vom Terroir der Weinrebe lernen

Längst hat die Spargelzeit begonnen. Meine Route führt mich durch Franken. Ich besuche ein paar Weingüter, um etwas über die Mineralität der Weinrebe zu erfahren. Dabei stoße ich in Würzburg auf einen Klassiker, der zum beliebten Wurzelgemüse passt.

 

Wer bereitet wem den Hof?

Entdecken Sie im 2. Teil des Genuss-Interview´s mit Stefanie Feuz, Sommelière - Weinabteilung, Globus, Zürich - die geschmackliche Raffinessen, die sich aus dem Zusammenspiel mit Wein & Wasser ergeben.