Golf und Mineralwasser

Ruhe, Ausdauer, Konzentration

30. August 2024
Von: André Uhlig ⁄ Wassersommelier

Wasser ist wichtig. Jeder braucht es, um gesund zu bleiben. Ja, wirklich! Manchmal vergessen wir, genug zu trinken. Auch mir passiert das. Beim Sport treffen uns die Folgen härter als im Alltag. Betrachten wir das Golfen - eine anspruchsvolle Sportart. Damit präzise Schläge mit hoher Trefferquote erzielt werden, bedarf es Ruhe, Ausdauer und Konzentration. Welche Wässer können jene Fähigkeiten fördern?

Verabredet bin ich mit Sportwissenschaftler Carsten Dick auf dem Syker Golfgelände südlich von Bremen. Durch ihn erfahre ich, welche Wassereigenschaften das Golfspiel begünstigen. Überraschendes aus der Praxis eines Trainers und Leistungsdiagnostikers.

Wie gelangen Mineralstoffe über das Wasser in die Körperzellen? „Stell Dir eine Party mit Einlasskontrolle vor.“ Dick lacht und fährt fort. „Verschiedene Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium, Sulfat und Hydrogenkarbonat gehören zu den geladenen Gästen, die jedoch ohne die Anwesenheit von Natrium, dem Türöffner, keinen Zutritt erhalten. Das im Wasser vorhandene Natrium ist der Schlüssel zur Muskulatur. Aber bitte nicht mit dem heimischen Kochsalz verwechseln.“

„Das im Wasser vorhandene Natrium ist der Schlüssel zur Muskulatur.“

Carsten Dick / Dipl.-Sportwissenschaftler

Dick rät: „Einfach im Getränkefachmarkt nach Mineralwasser mit hohem Magnesium-Gehalt suchen. Aufgrund der Beschaffenheit des Tiefengesteins bringen jene Wässer oft viel Hydrogenkarbonat mit. Diese Kombination fördert nicht nur ein entspanntes Körpergefühl, sondern einen ruhigen Herzschlag.“

Viele Sportler, die Leitungswasser oder mineralstoffarme Wässer trinken, klagen über häufige Toilettengänge. Was ist der Grund dafür? „Diese Wässer leiten sehr gut aus, dass man ständig auf Toilette muss. Außerdem eignen sie sich für die Zubereitung von Babynahrung oder die Herstellung von Limonaden.“

„Diese Wässer leiten sehr gut aus, dass man ständig auf Toilette muss.“

Carsten Dick / Dipl.-Sportwissenschaftler

Im Golfsport hat man selten die Hände frei. Was passiert, wenn das Bag in der Ferne steht und die Trinkflasche dort verstaut bleibt? „Sportler neigen dazu, nicht zu trinken, um keine wertvolle Wettkampfzeit zu verlieren. Das ist kontraproduktiv, da es das Blut verdickt und sich negativ auf den Kreislauf auswirkt. Das ist für den Körper belastend.“

„Für die Regenerationsphase nach dem Spiel eignen sich Kalzium-Sulfat-Wässer." Wenn sogenannte Sport-Mineralwässer mit einem auffallend hohen Kalzium-Gehalt für mehr Leistungsfähigkeit werben, widerspricht der Trainer aus Hannover aufgrund seiner Erfahrung.

„Während der Ausdauerbelastung verträgt sich Sulfat nicht so gut mit der Darmperistaltik. Je nach Einsatz sollte das mit berücksichtigt werden. Die angekurbelte Darmmuskulatur steht im Gegensatz zum Bedarf. Unwohlsein im Bauchraum kann die Folge sein. „Vom Stein im Bauch“ sprachen junge Spieler bei hohem Konsum dieser Wässer.“

„Für den gezielten Einsatz von Mineralwasser ist die Mineralisation ausschlaggebend.“

Carsten Dick / Dipl.-Sportwissenschaftler

Im Bezug auf die Bioverfügbarkeit rät der Experte, natürliches Mineralwasser der Einnahme bestimmter Mineralstofftabletten vorzuziehen. Potenzielle Mineralwässer entstehen oft über einen Zeitraum von Jahrzehnten im geschützten Tiefengestein. Sie sind nicht nur von Natur aus rein, sondern weisen eine einzigartige Zusammensetzung auf, die es lohnt, sowohl für den Sport als auch für den anspruchsvollen Berufsalltag zu entdecken.

Seminare+Kurse mit Carsten Dick | info@leistungssport.com | Telefon 0172 565 38 07

„Was Golf angeht, ich will es ausprobieren. Die passenden Wässer habe ich bereits.“

André Uhlig / Wassersommelier

Ohne Wasser läuft nix: „Noch immer werden die Erkenntnisse für den Leistungssport unterschätzt.“, meinte Carsten Dick bereits 2017 auf dem Laufmedizinischen Symposium in Dresden. Damals wie heute verdeutlichen wir in Seminaren mit Wasserverkostungen die Relevanz verschiedener Wässer sowie deren Wirkung nicht nur gegenüber Sportlern, Sportmedizinern und Therapeuten.

„Der nächstbeste Wasserhahn reichte, um den Durst zu stillen.“

André Uhlig / Wassersommelier

Lange ist es her. Denke ich an meine Leichtathletikzeit zurück, lief ich so manches Mal „auf Sparflamme“ durch die Zielgerade. Warum? Der nächstbeste Wasserhahn reichte, um den Durst zu stillen. Es mangelte mir nicht nur am Wissen über Sport relevante Mineralwässer. In meiner vermeintlich unerschöpflichen Belastbarkeit glaubte ich Training allein genüge.

Erst mit steigender Anzahl der Verletzungen begriff ich langsam, wie komplex mein Körper funktioniert. Die schlichte Einsicht, täglich ausreichend Wasser zu trinken, entwickelte sich zum Leitsatz, der mich bis heute insbesondere im Alltag erinnert.

„Wohl dem, der die Signale seines Körpers zu deuten weiß.“

André Uhlig / Wassersommelier

Manchmal kommt mir eine Wettkampfszene von früher in den Sinn. Gedanklich trete ich erneut an die Startlinie. Würde es heute mit dem passenden Wasser fürs Siegertreppchen reichen? Ein Gedankenspiel, welches mich für die nächste Joggingrunde im Hier und Jetzt motiviert. Damit meine Knochen & Muskeln in Aktion bleiben.

Wissen allein führt selten zu einer gesunden Trinkgewohnheit. Im Alltag informieren uns Durstgefühl oder Kopfschmerz solange über den Stand unseres Mangels, bis wir unsere Wasserspeicher aufgefüllt haben. Sie wollen mehr über das Thema erfahren? Bei Interesse an Seminar & Wasserverkostung erreicht uns Ihre Anfrage per: beratung@wasserpur.info

Bildnachweise
Unsplash: Golfball Rasen/ Nathan Jennings, Golfer/ Courtney Cook, Golfer/ Samuel Girven

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